Feuerwerk / Pyrotechnik


Abb. Feuerwerk 1
Abb. Feuerwerk 1

Das Feuerpulver wurde in China erfunden, allerdings früher meist für kriegerische Zwecke eingesetzt. Bei Linck (2001) heißt es, dass „die für alle frühen Zivilisationen charakteristische Verwendung von Feuer in kriegerischen Auseinandersetzungen (...) in China für das 4. vorchristliche Jahrhundert schriftlich belegt (ist)“ (S. 501). Ursprünglich forschten daoistische Alchimisten nach Lebensverlängerung und Unsterblichkeit und entdeckten dabei das Feuerpulver. (vgl. Linck, 2001, S. 503). Über viele Jahrhunderte experimentierten zahlreiche Personen an der Weiterentwicklung dieser Entdeckung, sodass das Feuerpulver irgendwann seinen Weg nach Europa fand. Bis zur Entstehung von Feuerwerk dauerte es jedoch, denn noch „im 15. Jahrundert war das Lustfeuerwerk diesseits der Alpen (...) nicht bekannt (Leng, 2001, S. 521).

 

Es heißt weiter, dass lediglich in Italien ein einfallsreicher Pyrotechniker im Jahre 1379 in Vicenza während eines Pfingstfestes eine feuersprühende Taube an einer Schnur auf das beeindruckte Publikum herabstiegen lies. In unserer vormodernen Zeit war die Zelebration pyrotechnischer Mittel zum Zweck der Schaulust jedoch niemals eine private Angelegenheit, sondern bildete immer eine Einheit mit einer Festlichkeit. Erst im 18. Jahrhundert erfolgte eine diesbezügliche Veränderung, die im 19. Jahrhundert ihren eigentlichen Durchbruch erlebte. „Das Feuerwerk wechselte nach der langen Epoche des Flammentheaters in eine andere Dimension und wurde zu jenem firmamentweiten Kaleidoskop der Massengesellschaft, als welches es uns heute begegnet (Kohler, 2001, S. 538).

 

Das bekannteste Feuerwerk heutzutage dürfte eben jenes zu Silvester sein. In den letzten Jahren formiert sich dagegen jedoch ein immer stärkerer Widerstand. Die angeführten Gründe dafür sind beispielsweise viele Unfälle, die durch Unachtsamkeit oder falschen Umgang mit Feuerwerkskörpern durch Laien entstehen und die oftmals der Feuerwehr in dieser besonderen Nacht viele Einsätze bescheren. Darüber hinaus machen Tierschützer mobil, denn für viele Tiere (Hunde, Katzen, Pferde, etc.) sei diese Tradition eine erhebliche Belastung und bedeute hohen Stress, der den Tieren massiv schade. Auch die Umweltschützer sind aktiv, denn der Feinstaub, der durch das massenhafte Feuerwerk entsteht, dürfe nicht unterschätzt werden. Quarks (2019) berichtet mit Bezug auf die Expertin für Luftqualität vom Umweltbundesamt, Frau Uta Dauert, dass "der erste Januar (...) der Tag mit der höchsten Feinstaubbelastung im gesamten Jahr (ist)" und das diese gesundheitliche Auswirkungen auf Lunge und Herz-Kreislaufsystem habe.

 

Abb. Feuerwerk 2
Abb. Feuerwerk 2

Die Verwendung von Pyrotechnik regelt in Deutschland das Sprengstoffgesetz. Es gibt solche Feuerwerkskörper, die bereits für Kinder und Jugendliche (ab 12 Jahren) erlaubt sind (z. B. Knallfrosche) und solche, die erst ab 18 Jahre erworben werden dürfen, meist jedoch in Verbindung mit einer behördlichen (Ausnahme-)Genehmigung. Entsprechende Feuerwerkskörper können zudem von Personen erworben werden, die im Besitz einer Erlaubnis nach §7 oder 27 SprengG oder im Besitz eines Befähigungsscheines nach § 20 SprengG sind (Pyrotechniker).

 

Übrigens zählen allgemein betrachtet auch Wunderkerzen zur Pyrotechnik. Weitere pyrotechnische Erzeugnisse in unserem Alltag sind z. B. Streichhölzer oder die Treibladungen in Airbags. Pyrotechnik im Fußballstadion ist wiederum ein gänzlich anderes Thema, wenngleich die öffentliche Meinung klar besagt, dass Pyrotechnik (z. B. in Form von Bengalfackeln) nichts in einem Stadion zu suchen hat, aufgrund der Gefahr, die von ihnen ausgehen kann.

Tradition ist nicht die Aufbewahrung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.

Besucher seit  01. Juni 2017


Sie möchten das Feuer weitergeben und diese Website unterstützen?

 

Gerne dürfen Sie einen Link setzen, sie in den sozialen Medien kommunizieren oder

mit Themenvorschlägen und Informationen die Website über das Kontaktformular erweitern.